Egal ob Vollzeitjob oder Aushilfe: Der erste Schritt zur neuen Stelle ist immer die Bewerbung. Daher ist es wichtig, dass die Bewerbung einen professionellen, seriösen Eindruck macht und auf den Empfänger positiv wirkt. In diesem Artikel haben wir einige wichtige Tipps zusammengestellt, worauf bei der Bewerbung geachtet werden muss und welche Bewerbungsarten es gibt.
Die meisten Stellen werden nach einer schriftlichen Bewerbung vergeben. Dies bedeutet, dass die eigenen Bewerbungsunterlagen per Post (oder immer häufiger über das Internet) an den Arbeitgeber geschickt werden. Entsprechend wichtig ist es, dass die Bewerbung vollständig ist und einen guten ersten Eindruck macht.
Zur Bewerbungsmappe gehören in Österreich ein persönliches Anschreiben, ein Lebenslauf, ein Bild und vorhandene Zeugnisse. Auf Persönlichkeit wird großen Wert gelegt, so dass spannende Hobbys, ehrenamtliche Tätigkeiten und berufliche Erfahrungen unbedingt im Lebenslauf erwähnt werden sollten. Im Anschreiben sollte die Motivation für die Bewerbung erklärt werden und die persönliche Eignung für die gewünschte Stelle.
Dass alle Bewerbungsunterlagen in Rechtschreibung und Grammatik fehlerfrei sein sollten, versteht sich ebenso von selbst wie ein sauberer, ungeknickter Zustand der Dokumente.
Immer beliebter geworden sind Onlinebewerbungen. Der Bewerber spart die hohen Portokosten für das Versenden der Bewerbungsmappen und der Arbeitgeber Zeit und Geld für das Zurückschicken der Mappen. Allerdings drohen hier auch böse Stolperfallen, denn der allgemein lässige Ton im Internet gilt nicht bei Bewerbungsschreiben.
Auf Anreden wie "Hi" und Verabschiedungen wie "Liebe Grüße" oder gar "MfG" sollte genauso verzichtet werden wie auf plumpes Duzen. Eine Ausnahme sind junge Start-Up-Unternehmen, bei denen die ganze Website im lockeren Duz-Ton gehalten ist. Hier wirkt ein "Hallo Markus" meist sympathischer als ein steifes "Sehr geehrter Herr Müller" als Anrede.
Vorsicht auch bei der E-Mail-Adresse: Wer seine Bewerbung von der Adresse sexygurrl18@gmx.at verschickt, muss sich nicht wundern, wenn sie nicht ernst genommen wird. Daher sollte nur eine seriöse E-Mail-Adresse, am besten mit Vor- und Nachnamen, verwendet werden. Seriös muss auch das Bewerbungsfoto sein: Niemals irgendwelche Partybilder schicken, sondern nur professionelle Fotos aus dem Studio.
Eine weitere Stolperfalle sind riesige Anhänge: Kein Personaler freut sich, wenn ihm eine Bewerbungsmail mit sechs PDF-Anhängen und insgesamt 10 Megabyte das Postfach verstopft. Daher sollte die Datenmenge möglichst reduziert werden - und alle Dokumente in ein einziges PDF gepackt werden, das dem Personaler die Übersicht erleichtert.
Egal ob online oder per Post: Zwei Drittel der österreichischen Personaler gaben an, dass Rechtschreibfehler, ein schlampiges Gesamtbild oder eine unübersichtliche Formatierung die schlimmsten Fehler bei der Bewerbung sind. Wer unsicher ist, kann sich mit Vorlagen für ein korrektes Anschreiben und einen korrekten Lebenslauf behelfen.
Allerdings ärgern sich 20% der Personaler auch über "Standardbewerbungen" - mit dem Download der Vorlage ist es also nicht getan - gerade das Anschreiben sollte unbedingt eine persönliche Note enthalten.
Weitere 12% gaben an, dass sie Bewerber mit unerklärten Lücken im Lebenslauf sofort aussortieren. Die Lücke an sich ist dabei nicht das Problem, sondern die fehlende Erklärung. Hier ist es sinnvoll, nicht einfach "arbeitslos" zu schreiben, sondern lieber "arbeitssuchend". Noch bessere Karten hat, wer für die Zeit der Arbeitslosigkeit Weiterbildungsmaßnahmen nennen kann (aber nicht lügen - das fällt auf und dann sind die Chancen ganz zerstört).
Wer drei Monate an einem Strand in Thailand gefaulenzt hat, sollte die Lücke eher als "längeren Auslandsaufenthalt" bezeichnen und nicht als Urlaubsreise. Ergab sich die Lücke durch eine längere Krankheit, sollte sie z.B. mit "Karriereunterbrechung aus gesundheitlichen Gründen" erklärt werden und nicht mit der konkreten Krankheit. Das Thema kann immer noch in einem persönlichen Bewerbungsgespräch angeschnitten werden.
Gerade im Bereich der Nebenjobs sind oft auch persönliche Bewerbungen möglich. Hängt beispielsweise im Laden ein Schild "Aushilfe gesucht", lohnt es sich, den Inhaber direkt im Geschäft darauf anzusprechen. Allerdings nicht ganz spontan im Jogginganzug. Stattdessen sollte sich vorher zu Hause zurechtgemacht werden um ein optisch ansprechendes Bild abzugeben.
Auch die Bewerbungsunterlagen sollten mitgenommen werden, denn der Ladeninhaber wird meist um diese bitten, um sie sich noch einmal in Ruhe durchzulesen. Wer zu diesem Zeitpunkt jedoch schon einen sehr positiven ersten Eindruck interlässt, hat weitaus größere Chancen auf den Job, als bei einer schriftlichen Bewerbung, wo die eigene Bewerbungsmappe nur eine von vielen ist.
In den Jobportalen ist nichts Vernünftiges dabei? Oft lohnen sich Initiativbewerbungen. Denn selbst wenn Firmen keine offenen Stellen ausgeschrieben haben, können sie dennoch zusätzliche Mitarbeiter brauchen. Sei es, dass jemand kurzfristig ausgefallen ist oder die Marketing-Abteilung einfach seit längerem mit dem Gedanken spielt, noch eine zusätzliche Kraft einzustellen. Der Vorteil bei der Initiativbewerbung: Hier ist die eigene Bewerbungsmappe oft die Einzige , die beim Personaler auf dem Tisch landet und findet so weitaus mehr Beachtung.
War der erste Schritt erfolgreich und die Bewerbung ist beim Arbeitgeber gut angekommen, folgt zur Belohnung die Einladung zum persönlichen Bewerbungsgespräch. Damit befassen wir uns in einem weiteren Artikel.
Geschrieben von:
Nicole Freialdenhoven
für UmfragenVergleich Österreich.
Veröffentlicht am .